51,6 Prozent der Döblinger haben sich bei der Befragung im November 2016 gegen ein Parkpickerl ausgesprochen. ÖVP-Bezirksvorsteher Adolf Tiller hat damals lautstark verkündet, dass er die Befragung als verbindlich ansehe. Gestern fiel er mit seiner ÖVP auf Druck des Döblinger Cottage-Vereins im Liegen um und beschloss gemeinsam mit SPÖ, NEOS und Grünen die Einführung des Parkpickerls, welches sich bereits in den anderen Bezirken als absolut untauglich erwiesen hat.
„Die Bereiche rund um die Döblinger Verkehrsknotenpunkte werden nun zusätzlich belastet. Vor allem Heiligenstadt wird unter dieser fatalen Entscheidung zu leiden haben“, ärgert sich der FP-Klubobmann Michael Eischer.
Eischers Bedenken stützen sich auf die Erfahrungen aus anderen Bezirken. Denn eine der Folgen des Pickerls ist überall die selbe: Rund um U-Bahnstationen findet man mit dem Parkpickerl noch weniger Parkplätze als zuvor, weil viele Bezirksbewohner nun mit ihrem Auto von zu Hause zur nächsten U-Bahnstation fahren. Für Anrainer gibt es dadurch keine Parkplätze mehr.
„Die Döblinger haben sich wohl etwas gedacht, als sie gegen das Parkpickerl gestimmt haben. Dass der ÖVP nun diese direkt-demokratische Entscheidung genauso egal ist wie der SPÖ, den Grünen und den NEOS, ist erschreckend“, so Eischer.
Zwtl: ÖVP will Grundstücke rund um Raimund-Zoder-Park verbauen
Die Einführung des Parkpickerls war nicht die einzig schlechte Entscheidung in der gestrigen Bezirksvertretungssitzung. ÖVP und SPÖ wollen außerdem Parkflächen in Döbling in Bauland umwidmen. „Wo bis vor Kurzem Schafe und Ziegen standen, sollen bald neue Bauten stehen. Wir werden das Raimund-Zoder-Park-Areal schützen und gemeinsam mit den Anrainern gegen diese geplante Umwidmung protestieren“, kündigt Eischer an.
Das wenige Grünland in dieser Gegend ist für die Anrainer wichtig. Auch die nahegelegene Volksschule sowie der angrenzende Kindergarten nutzen diesen Naherholungsbereich. „Welche und wessen Interessen Rot und Schwarz veranlasst haben, den Döblingern diese Erholungsflächen zu nehmen, wissen wir derzeit noch nicht, aber wir werden auch bei dieser Frage nicht locker lassen“, so Eischer abschließend.