Offenbar wird in Döbling so oft abgestimmt bis das Ergebnis der rot-grünen Stadtregierung gefällt. Denn der Döblinger Umweltausschuss musste sich innerhalb eines Monats gleich zweimal mit dem gleichen Antrag der MA49, welche in die Zuständigkeit von SPÖ-Stadträtin Sima fällt, beschäftigen und dieser Antrag hat es in sich: Ein Wald mitten im Naherholungsgebiet am Cobenzl in Döbling soll gerodet werden!
"Dass ein solcher Antrag von der rot-grünen Stadtregierung kommt, welche ja so tut als wäre ihr Klima- und Umweltschutz ein Anliegen, ist überraschend," so der Klubobmann der FPÖ-Döbling, Klemens Resch.
Der Wald mit 40 Jahre alten Bäumen soll zu Gunsten einer Betriebszufahrt zum Bauprojekt am Cobenzl verschwinden.
Im ersten Umweltausschuss am 20. September 2019 herrschte noch Einigkeit zwischen den Bezirksparteien und der Antrag wurde abgelehnt. Nun wurde der Antrag erneut zur Abstimmung vorgelegt und siehe da: ÖVP, SPÖ und NEOS stimmten plötzlich dafür und sorgten für die entsprechende Mehrheit!
"Die gleichen Personen haben sich vor nicht einmal einem Monat noch gegen diese Rodung ausgesprochen. Offenbar haben sich diese Bezirks-Fraktionen inzwischen ihre Befehle aus dem Rathaus abgeholt und roden hunderte Quadratmeter Wald", ärgert sich Resch über das Verhalten der anderen Bezirksparteien.
Verwunderlich findet Resch, dass der Forstdirektor der Stadt Wien persönlich in den Umweltausschuss kam, um die Rodung zu verteidigen:
„Ein Forstdirektor der Rodungen verteidigt, sollte seine Position überdenken. Er konnte uns nicht einmal sagen wie viele Bäumen gefällt werden. Fest steht: eine Waldfläche wird dem Erdboden gleich gemacht. Trotzdem stimmten die anderen Fraktionen im zweiten Anlauf plötzlich für die Rodung.“
"Das Abstimmungs-Verhalten ist der Beweis dafür, dass diese Parteien Umwelt- und Klimaschutz überhaupt nicht ernst nehmen, sondern diesen nur dann als Vorwand heranziehen, wenn es darum geht die Bürger zu belasten und Steuern zu erhöhen. Für uns ist Umweltschutz nicht nur eine Floskel, sondern ein ernstes Anliegen, daher lehnen wir diese Rodung auch konsequent ab", so Resch.
Zwtl.: Erhalt des Schloss Cobenzl ist FPÖ Erfolg
Das Projekt Schloss Cobenzl selbst hat auch positive Aspekte: "Anfangs stand auch ein Abriss des Schlosses im Raum, wir sind froh, dass es nach unseren Protesten nicht dazu gekommen ist“, begrüßt Resch den Erhalt des Schlosses.
Die architektonische Planung hält der Freiheitliche für vielversprechend und glaubt daran, dass sich das Projekt nach Fertigstellung hoher Beliebtheit erfreuen wird.
„Das rechtfertigt jedoch nicht, dass ein Wald für eine Betriebszufahrt gerodet wird, für welche es auch diverse andere Lösungen geben würde. Es wäre die Aufgabe der Döblinger Umweltkommission gewesen, diese Rodung mit einer entsprechenden Stellungnahme zu verhindern“, so Resch abschließend.